Dienstag, 27. Dezember 2011

Wahre Worte...

Einige von Ihnen werden sich an eine (vergangene) Zeit erinnern, in der Rennen an der Spitze gewonnnen wurden. Wir waren stolz auf eine Platzierung unter den ersten zehn Frauen oder Männern, da wir wussten, dass bei einem achten Rang nur sieben Athleten schneller waren. Daraus schöpften wir Motivation, diese sieben beim nächsten Wettkampf zu besiegen und schneller zu sein. In Gesprächen und den Nachfragen zu Wettkampfergebnissen war es selbstverständlich, dass es immer und ausschließlich um das Gesamtergebnis gehen konnte. Niemanden interessierte es, ob und wie man unter Gleichaltrigen abgeshnitten hatte. Einzig der Abstand zum Erstplatzierten war entscheidend und von Bedeutung!
Mittelerweile sehen die Dinge etwas anders aus.
Es existieren heutzutage tatsächlich schon zahlreiche Wettkämpfe, bei denen dem Gesamtsieger keinerlei Aufmerksamkeit mehr zuteil wird und dieser auch gar nicht mehr geehrt wird. Stattdessen zerpflückt man den Wettkampf in Dutzende von Altersklassen (AK), so dass am Ende fast jeder Teilnehmer ausgezeichnet wird und sein eigener Held wird. Auch die Berichterstattung  von eigenen ergebnissen im Freundes- oder Bekanntenkreis beziehen sich mittlerweile (fast) nur noch auf das AK-Ergebnis und es bleibt offen: Wie war eigentlich die Gesamtplatzierung und wer hat das Rennen eigentlich gewonnen?
Mir persönlich stellt sich dabei die Frage: Was soll das?
Der Idee der Einführung der AK´s lag doch die Tatsache zugrunde, dass aufrgund des steigenden Lebensalters bei gleichzeitig sinkender Leistungsfähigkeit hierdurch ein Ausgleich bzw. eine Berücksichtigung  in der Bewertung /Beurteilung der erbrachten Leistung geschaffen wird. Welches "Handicap" hat demzufolge beispielsweise ein 31-jähriger gesunder Athlet ggü. einem 25-jährigen? Warum sind viele von uns scheinbar nicht mehr in der Lage, sich dem Gesamten und Großen zu stellen? Vielleicht ist es aber auch eine Charakterfrage oder einfach nur der Wunsch, mehr zu sein als man in Wirklichkeit ist?! Ich persönlich vermute und behaupte dies jedenfalls. Allerdings gebe ich auch zu, dass es außer Frage steht, dass es ab einem gewissen Alter auch die Ak-Wertung Sinn macht und ihre Berechtigung hat. Alles andere ist Augenwischerei und Selbsdarstellung.
Der eine oder andere von Ihnen mag nun anfügen, dass man doch schließlich eine gesonderte Wertung zwischen Profis  und AK- Athleten haben sollte. Dieses Argument ist zwiespältig und teilweise scheinheilig. Denn wir rühmen uns doch immer damit, dass die Faszination des Triathlonsports u.a. auch darin besteht, dass der Weltklasseprofi und der Amateuersportler gemeinsam am Start stehen und den Wettkampf auf den gleichen Strecken bestreiten. Bei der anschließenden Wertung will man jedoch auf einemal nichts mehr davon wissen?! Das hört sich für mich so an, als wolle man schwimmen aber dabei nicht nass werden. Sorry, aber ein bisschen schwanger geht nicht.


Quelle: Tritime 1/2012

Horsack sagt: Scheiss Agegrouper!!! (Hallo Uli!!!)
:))

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